Mediation – Ein Weg aus dem Konflikt

Konflikte gehören zum Alltag. Überall, wo Menschen miteinander zu tun haben, gibt es Konflikte. Ein Konflikt muss nicht negativ sein. Aus ihm können sich positive Veränderungen ergeben. Erst, wenn es zu einer Eskalation des Konfliktes kommt, kann großer Schaden entstehen. Ein Wort gibt das andere, das Verständnis für den anderen verschwindet, verletzte Gefühle erschweren oder verhindern die Kommunikation, die Fronten verhärten sich. Der Zerfall familiärer Beziehungen, die Beeinträchtigung des Betriebsklimas und der Arbeitsleistung in Unternehmen oder die Beendigung einer beruflichen Zusammenarbeit mit wirtschaftlich nachteiligen Auswirkungen für alle Betroffenen, können die Folge sein.

Die Mediation öffnet neue Lösungsmöglichkeiten

Anders als bei einem Gerichtsverfahren geht es bei der Mediation nicht darum, herauszufinden, wer Recht hat. Es geht vielmehr darum, ein gegenseitiges Verständnis für die Sichtweise des anderen zu fördern, ohne notwendigerweise mit dessen Forderungen einverstanden zu sein. Dadurch eröffnen sich häufig neue Lösungsmöglichkeiten, die zuvor nicht gesehen wurden und die für beide Parteien eine Win-win-Situation darstellen.

Die Konfliktlösung in die eigene Hand nehmen

Die Mediation versucht nicht Recht und Unrecht aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Mediation ist auf die Zukunft gerichtet. Es geht darum, für die Zukunft tragfähige Lösungen zu erarbeiten.

Bewahrung langfristiger Beziehungen

Mediation sichert auf Dauer die Beziehung zwischen den Beteiligten. Dies ist gerade bei einer engen Verbindung der Beteiligten, z.B. bei Konflikten innerhalb der Familie, am Arbeitsplatz oder unter Geschäftspartnern von Bedeutung. Eine Mediation führt nicht nur zu einer Lösung des Sachproblems, sondern auch zu einer Verbesserung der Beziehung der Beteiligten. Bei einer gemeinsam erarbeiteten Lösung gibt es keine Gewinner und keine Verlierer. Dies stellt eine wichtige Basis für eine zukünftige gute Beziehung und einen konstruktiven Umgang miteinander dar.

Kürzer und kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren

Eine Mediation kann kurzfristig zu Lösungen führen und ist mit geringeren Kosten verbunden.

Die Parteien entscheiden selbst

Bei einer Mediation haben die Parteien die Lösung selbst in der Hand. Der Ausgang eines Gerichtsverfahrens ist dagegen häufig ungewiss.

Vollständige Beilegung des Konflikts

Konflikte sind meist auch durch Beziehungsfragen geprägt, die in einem Gerichtsverfahren nicht geklärt werden können. Gerade, wenn es um Konflikte in der Familie oder am Arbeitsplatz geht, haben die Auseinandersetzungen nicht nur eine sachliche Ebene, die durch ein Gerichtsurteil geklärt werden kann. Durch eine rechtliche Entscheidung kann ein Konflikt daher häufig nicht vollständig beigelegt werden. Eine Mediation hat auch das Ziel, nicht nur eine rechtliche Lösung zu finden, sondern auch die Beziehung der Beteiligten zu verbessern.

„Um klar zu sehen, genügt häufig ein Wechsel der Blickrichtung.“

Antoine de Saint – Exupery

Auflösung einer gestörten Kommunikation

Einem Konflikt liegen fast immer unausgesprochene oder nicht erkannte Bedürfnisse und Interessen zugrunde. Ein Konflikt ist daher häufig das Ergebnis einer gestörten Kommunikation.

Versteht man die Motive der anderen Seite, ergeben sich häufig Lösungen, an die bisher niemand gedacht hat.

Durch die Brille des anderen blicken

Bei einer Mediation erhalten beide Seiten den Raum, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Jede Seite erhält die Gelegenheit zu sagen, was ihr wichtig ist. Die Mediatorin / der Mediator fördert das gegenseitige Mitteilen von Bedürfnissen und Interessen sowie das gegenseitige Zuhören. Dies ermöglicht es, den Konflikt „durch die Brille“ des anderen zu sehen und ein Verständnis für die Sichtweise der anderen Seite zu entwickeln.

Ziel der Mediation ist es nicht, die andere Seite von der eigenen Position zu überzeugen. Ziel ist vielmehr, durch die Klärung der hinter dem Konflikt stehenden Interessen und Bedürfnissen, konstruktive Lösungen zu finden, die für beide Seiten zufriedenstellend sind.

Mediatoren moderieren den Prozess

Die Mediatorin / der Mediator unterstützt die Beteiligten auf dem Weg zur Lösung des Konflikts. Mediatoren machen keine eigenen Lösungsvorschläge und ergreifen keine Partei. Sie moderieren einen Gesprächsprozess. Sind die Parteien wieder in der Lage, sich gegenseitig zuzuhören und miteinander zu reden, ist der Weg frei für eine Lösung, die von den Parteien selbst und eigenverantwortlich erarbeitet wird.

Freiwilligkeit

Die Teilnahme an der Mediation ist freiwillig. Bei allen Beteiligten muss die Bereitschaft vorhanden sein, den Konflikt zu klären. Dies beinhaltet auch die Möglichkeit, den Mediationsprozess jederzeit zu unterbrechen oder abzubrechen.

Vertraulichkeit

Der Erfolg der Mediation hängt entscheidend davon ab, dass die Beteiligten offen und angstfrei kommunizieren können. Meistens haben die Beteiligten ein Interesse daran, dass alles, was im Laufe einer Mediation gesagt wird, vertraulich behandelt wird. Müssen die Beteiligten fürchten, dass Informationen aus dem Mediationsverfahren in anderen Zusammenhängen, z.B. in einem Gerichtsverfahren, verwendet werden, werden sie nicht offen über ihre Bedürfnisse und Interessen reden. Dies ist jedoch Voraussetzung für eine konstruktive Lösung.

Es ist daher erforderlich, dass die Konfliktparteien miteinander vereinbaren, inwieweit die in der Mediation besprochenen Inhalte vertraulich behandelt werden sollen.

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